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"... natürlich nehme ich meine Ausbildungsunterlagen mit nach Tunesien."

Das THW verbindet mit Tunesien eine langjährige Zusammenarbeit, die 1970 durch den Bau von Straßen-Behelfsbrücken nach Regenfluten begann. Es folgten weitere Einsätze, wie 1988 nach Überschwemmungen und zuletzt im März 2011. Zentausende Menschen suchten nach Unruhen in Libyen Zuflucht im benachbarten Tunesien. Mit Fachleuten für Logistik unterstützte das THW die Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen. Dirk Massi (Kommunikationstechniker) Gründungsmitglied im Ortsverband Dippoldiswalde und seit 9 Jahren in der Funktion des Ausbildungsbeauftragten steht im Interview Rede und Antwort.

Dirk, wie bist du zum THW gekommen?

Durch das Hochwasser 2002 bin ich das erste mal mit dem THW in Kontakt gekommen. Mich hat besonders fasziniert, dass die Helfer aus ganz Deutschland kamen, um bei uns mit anzupacken. Aus der Zeitung erfuhr ich dann 2004, dass ein Ortsverband in Dippoldiswalde gegründet werden soll und sofort stand die Entscheidung fest da dabei zu sein.

Und wie kam es dazu das du Ausbildungsbeauftragter wurdest?

Es macht mir einfach Spaß Menschen Wissen zu vermitteln. Im THW trifft Jung und Alt aufeinander und ich habe gern mit Menschen zu tun. Das ist der perfekte Ausgleich für mich.

Wie kommt man denn als Ausbildungsbeauftragter nach Tunesien?

Das war eigentlich ganz einfach. Am Anfang des Jahres kam durch die THW Leitung die Anfrage, welcher Ortsverband sich bereit erklären würde hier in Deutschland tunesische Katastrophenschützer auszubilden. Da unsere Dippser Helfer neuem gegenüber immer aufgeschlossen sind, war die Entscheidung schnell getroffen. Die Zusage, dass wir dabei sind kam dann recht schnell und so konnten wir zwei Wochen lang zusammen mit den tunesischen Kammeraden eine Ausbildung absolvieren. Ein Gewinn für beide Seiten da wir von den professionellen Katastrophenschützern ebenfalls eine Menge lernen konnten. Und der zweite teil dieses Projektes ist eine Ausbildung direkt vor Ort.

Du warst ja auch bei den anderen Ausbildungen in Sinzig und Dessau, wie kam es dazu?

Da wir den letzten Termin für die gemeinsame Ausbildung mit den Tunesiern hatten, wollte ich die ersten beiden Termine nutzen, um möglichst viel für unsere Ausbildung mitzunehmen. Wir hatten in Dippoldiswalde dann den Vorteil, dass wir schon eine Menge Erfahrung in die Ausbildung einbringen konnten.

Was erwartet dich in Tunesien?

Wir begleiten die Ausbildung für die ehrenamtlichen Kammeraden und stehen den Ausbildern mit Rat und Tat zur Seite. Es ist wichtig zu wissen, dass es sich bei der ONPC (Tunesische Katastrophenschutz Organisation) um hauptamtliche Retter handelt. Wir müssen denen nicht beibringen, wie man eine Kettensäge benutzt. Es geht  darum besonders auf Methodik und Didaktik zu achten. Das THW bringt  knapp 60 Jahre Erfahrung mit Ehrenamtlichen mit. Das ist natürlich ideal.

In Deutschland wurden die Tunesier an THW-Geräten ausgebildet. Wie geht das in Tunesien?

Die Tunesier haben bereits eine große Anzahl an ausgemusterten deutschen THW Fahrzeugen erhalten. So ist jetzt exakt das gleiche Material wie in Deutschland vorhanden und es kann eine Ausbildung eins zu eins erfolgen.

Wie lang wirst du in Tunesien bleiben und was packst du ein?

Ich werde planmäßig 14 Tage bleiben, natürlich nehme ich meine Ausbildungsunterlagen mit nach Tunesien.

Fliegen noch weitere Helfer aus Dipps nach Tunesien?

Ich gehöre jetzt zum ersten Team. Wir überprüfen die Fortschritte des Projektes. Zu einem späteren Zeitpunkt werden mir mit Sicherheit noch andere Helfer aus Dipps folgen.

Lieber Dirk wir wünschen die viel Glück. Komm heile wieder und pass auf dich auf.


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