Am Abend des 01.02.2019 drohte ein Gebäude des ehemaligen Lahmann-Sanatoriums an der Bautzner Landstraße einzustürzen. Ein Träger des Daches hatte sich verschoben und drückte die Fassade nach außen. Die Feuerwehr, die zuständigen Baubehörden und die Baufachberaterin des THW OV begutachteten die Schäden am Gebäude. Man stellte fest, dass das verfallene, denkmalgeschützte Gebäude einsturzgefährdet ist. Die Bautzner Landstraße wurde gesperrt.
Der THW-Ortsverband Dresden erhielt den Auftrag das Gebäude zu sichern. Zur Unterstützung wurden die Ortsverbände Chemnitz, Radebeul und Dippoldiswalde hinzugezogen. Als erste Maßnahme wurde das Dach geöffnet und mittels eines Krans der Dachträger entlastet und im Inneren des Gebäudes eine Stütze aus Einsatzgerüstsystem (EGS) errichtet. Zur Überwachung des Gebäudes und zum Schutz der Einsatzkräfte kam das Einsatzstellensicherungssystem (ESS) zum Einsatz. Dieses kam aus dem Ortsverband Leipzig. Wie wichtig diese permanente Überwachung ist, zeigte sich einige Stunden später, als eine Bewegung der Mauer eine Unterbrechung aller Arbeiten verursachte.
In der Nacht zu Sonntag übernahm der Zugtrupp die Einsatzleitung. Die Gefahrenstelle wurde ausgeleuchtet und bei Tagesanbruch das weitere Vorgehen abgesprochen. Als weitere Maßnahme kam ein Bagger zum Einsatz, welcher gegen die einsturzgefährdete Wand drückte. Einsetzender Starkschneefall brachte nochmals zusätzliches Gewicht auf die Dachkonstruktion. In Absprache mit dem Statiker musste zuerst das Dach beräumt werden, ehe die Sicherungsmaßnahmen an der Außenseite des Gebäudes beginnen konnten. Schlussendlich wurde die Fassade mittels Einsatz-Gerüstsystem-Holz (ASH) stabilisiert.
In den Morgenstunden des 04.02.2019 konnte die Einsatzstelle an das städtische Straßen- und Tiefbauamt übergeben und der Einsatz abgeschlossen werden.